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Wie Sie in der Türkei investieren

Zu Zeiten der Inflation war die Türkei für Investoren das reinste Gruselkabinett. Doch die aufkommende Stabilisierung durch die neue türkische Lira und das Wirtschaftswachstum machen die Türkei wieder viel attraktiver für ausländische und einheimische Investoren.

Wenn Sie in der Türkei inverstieren möchten, können Sie das auf drei verschiedene Arten tun: Banking, Aktien und Immobilien. Alle drei Investitionsmöglichkeiten haben ihre Vor- und Nachteile, also überlegen Sie genau was Ihnen vorschwebt.

Türkische Banken

Türkische Banken bieten hohe Zinssätze an (allerdings nur für Konten in türkischer Lira, nicht für Sparkonten in einer ausländischen Währung). Doch diese hohen Zinsraten werden durch die ebenfalls hohe Inflationsrate wieder kompensiert. Wenn Sie daher ihre Geld in türkischen Lira anlegen möchten, analysieren Sie zunächst die Stabilität der Bank, die Zinssätze und vor allem die mögliche Inflationsrate.

Einlagen werden von den meisten Banken bis zu einer gewissen Höhe garaniert. Wenn Sie ein besonders mutiger Investor sind, können Sie ein Repo Konto eröffnen. Dies sind Konten, in denen Sie Ihr Geld gegen einen hohen Zinsertrag für einen gewissen Zeitraum fest anlegen. Sie haben allerdings in den ersten Monaten keinen Zugriff auf dieses Geld.

Aktien

Die Istanbuler Börse  ist in den letzten Jahren ungeheuer angewachsen. Die jüngste Krise hat dieses Wachstum allerdings etwas gebremst, wobei Investitionen in Aktien generell immer etwas riskant sind. Wenn Sie sich entschließen in türkische Aktien zu inverstieren, fangen Sie zunächst mit einer vorsichtigen Geldanlage an, wie z.B. der Turkish Airlines, um erst einmal einen Üerblick über den türkischen Aktienmarkt zu bekommen.

Die Börse in Istanbul bietet eine Liste mit Banken, Börsenmaklern und anderen Vermittlungsagenturen, die Ihnen bei Ihrer Investitionsplanung behilflich sein können.

Immobilien

In vieler Hinsicht sind Immobilien nach wie vor die sicherste Geldanlage. Aufgrund der ansteigenden Touristenzahlen ist der türkische Immobilienmarkt in den letzten Jahren regelrecht explodiert. Hinzu kommt, dass die Türkei ein beliebtes Ziel für pensionierte Ausländer ist (vor allem aus dem Vereinigten Königreich). Die Immobilienpreise sind weiterhin niedrig, während der Immobilienwert stetig ansteigt.

Dennoch gibt es auch hier keine vollkommene Sicherheit. Das wird vor allem der Fall sein, wenn die Lira wider an Wert verlieren sollte. Weitere Informationen zu Immobilien in der Türkei finden Sie in dem Abschnitt „Immobilien”.

Investitionen und das Islamische Recht

Die meisten Türkischen Banken sind zwar säkular, doch die islamischen Banken gewinnen zunehmend an Popularität. Manche Experten schätzen, dass in einigen Jahren 10% des Kapitals in der Türkei von islamischen Banken verwaltet wird.

Zwar sind islamische Banken genauso zuverlässig wie andere, doch sie handeln nach islamischem Recht. Das bedeutet, dass Ihre Investitionen dementsprechend auch dem islamischen Recht unterliegen. Damit sind bestimmte Investitionen ausgeschlossen, z.B. alles was auf irgendeine Art und Weise mit Alkohol, Schweinefleisch und vielen weiteren Produkten verknüpft ist.

Hinzu kommt, dass das islamische Gesetz Zinstransaktionen verbietet. Dadurch entstehen bizarre Finanzierungsmaßnahmen, um diese Regelungen zu umgehen. Die Banken kaufen z.B. Ihre Immobilie ab und verkaufen sie Ihnen wieder zu einem höheren Preis, den Sie wiederum in Form von Monatsraten abbezahlen. Lassen Sie so etwas in Ihre Überlegungen einfliessen, wenn Sie sich für eine Investition bei einer islamischen Bank entscheiden.

Ein Blick auf Al-islam.org  wird Ihnen bei Ihren Überlegungen behilflich sein. Hier sind alle Feinheiten des islamischen Gesetzes aufgelistet, so dass es Sie nicht wie aus heiterem Himmel treffen wird, wenn Ihre Bank plötzlich eine Investition in einen Gitarrenhersteller verweigert (der Erwerb und Verkauf von Musikinstrumenten ist nämlich laut islamischem Gesetz ebenfalls verboten).


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